Was macht ein gutes und langlebiges Möbelstück aus?
Kolumne von Willi Hubor

Wie oft sehen wir in der heutigen Zeit bei unserem „landauf-landab“ erhebliche Sperrmüllausstellungen mit gut erhaltenen Möbelstücken als Sonderexponate…
Wie oft hört man im Freundeskreis … von diesen oder jenen relativ neu gekauften Möbeln „hätte ich mir aber mehr erwartet“… „die Qualität lässt zu wünschen übrig“…
Diese Probleme sind mit Sicherheit sehr oft in der Entstehungsgeschichte des Möbels, angefangen beim Design bis hin zur Produktion zu suchen und vielleicht lässt sich, ähnlich wie in der Natur, auch diese Problematik mit einem „Gendefekt“ erklären.
Qualität, Herkunft, Nutzen, Nachhaltigkeit sind mögliche Basen für ein gutes langlebiges, wertvolles Möbelstück.
Möbel DNA: Regionale Qualität
Hinsichtlich der Qualität steht das Design und Auswahl der Werkstoffe im Vordergrund, auch die gewissenhafte Verarbeitung ist ein wesentlicher Bestandteil. Immer wichtiger wird es für uns jedoch zu wissen, wo kommt was her… wie wird es verarbeitet, um dadurch „Verantwortung“ für die, durch uns gebeutelte Umwelt mit zu übernehmen. Regionalität – kürzere, sinnvollere Transportwege, kontrollierte Forstwirtschaft, mögliches Recycling, unproblematische Entsorgung sind nur einige Themen die alle zusammen ein wichtigstes Thema der Nachhaltigkeit wurden.
Bewusster Umgang mit natürlichen Ressourcen
Nachhaltigkeit… eine in dieser momentan sehr aufgewühlten Welt sehr oft benutztes Wort bedeutet ja nur sachlich „längere Zeit anhaltende Wirkung“ bzw. das Prinzip der Ökologie, es darf nicht mehr verbraucht werden, als nachwächst bzw. wieder bereit gestellt werden kann… Diese viel angesagte Nachhaltigkeit ist für mich mit Sicherheit der Kernpunkt für eine gute DNA eines Möbels, da sie m.E. im Wesentlichen den Einfluss auf unsere Umwelt/Zukunft hat. Verantwortungsvoller, bewusster Umgang mit den Werkstoffen… wie und wo kommt was her… wächst es nach…mit welchem Energieaufwand wird es produziert…sind wichtige Kriterien für eine Materialauswahl.
„Up-cycling“
Dennoch dürfen wir bei einer guten Auswahl der Materialien nicht direkt die Augen schließen und uns mit ruhigem Gewissen zurücklehnen…denn das Wachstum bzw. Nachwachsen gewisser Rohstoffe ist begrenzt…umso wichtiger ist es dadurch in der heutigen Zeit sich Gedanken zu machen, wie kann das Möbel nach seinem „Erstleben“ ein sinnvolles „Zweitleben“ erfahren…sprich recycelt werden.
„Zweitmöbelbörsen“ sind eine Möglichkeit, aber noch wesentlicher ist das „wirkliche Ende“ …Können die einzelnen Werkstoffe sinnvoll getrennt werden…ist es möglich, diese zu kompostieren…besteht die Möglichkeit sie wieder an anderen Stellen in den Produktionskreislauf einzufügen. Schön ist es da zu sehen das in diesen Bereichen in den letzten Jahren eine enorme Entwicklung im „Up-cycling“ eingesetzt hat…wie z.B. das Plastikflaschen und Kunststoffabfälle zu hochwertigen, strapazierfähigen Möbelstoffen werden.
Die DNA der Möbel
Als letzte „DNA-Base“ ist natürlich wie bei allen Dingen des täglichen Lebens die Nutzbarkeit zu erwähnen. Hier fängt die Verantwortung bei einem sinnvollen dem Nutzen orientierten Design an, geht einher mit einer guten fachmännischen Beratung bei der Planung bis hin zum gewissenhaften Kauf des Nutzers ….
Zusammenfassend ist in den letzten Jahren glücklicherweise Weise ein größeres Bewusstsein bei vielen Menschen hinsichtlich der Möbelauswahl zu sehen… Möbelkauf mit Verantwortung…wahrscheinlich Möbel mit einer guten DNA.
Ihr Willi Hubor



Willi Hubor studierte Innenarchitektur sowie Möbeldesign und arbeitete anschließend von 1985 bis 1990 in verschiedenen Stuttgarter Designbüros. 1990 gründete er gemeinsam mit seinem Bruder Walter das Einrichtungshaus Hubor & Hubor. Seite 2010 realisiert er deutschlandweit vielfältige Projekte in der Innenarchitektur.
[…] Ressourcen und Rohstoffe sind knapp. Das gilt erst recht für Gold. Weltweit gibt es einen großen Hunger nach Bronze, Silber oder Gold, aber auch an den daraus hergestellten Produkten. Wer einkaufen geht, wundert sich über leere Regale, lange Lieferzeiten oder stark gestiegene Preise. Die Lieferketten waren oder sind gestört, die Nachfrage groß. Aktivisten und Demonstranten gehen auf die Straße, wollen Umweltverschmutzung und Ressourcenverschwendung aufhalten, fordern einen nachhaltigen Umgang mit Natur und Ressourcen. Eva Schäfer hat ihren eigenen Weg gefunden, Nachhaltigkeit in Bezug auf ihren Schmuck anzuwenden. […]